Nachruf Dr. Christian Friedrichsohn

: Die deutsche Nephrologie hat einen der besten, engagiertesten Ärzte verloren. Am Abend des 28 . Juni 2018 erlag Dr. Christian Friedrichsohn, zuletzt niedergelassen in Villingen-Schwenningen, der langen, schweren Erkrankung, die seit 2016 sein Leben zunehmend bestimmt hatte.

Dr. Christian Friedrichsohn
Dr. Christian Friedrichsohn

Nach dem Medizinstudium in Freiburg und Homburg/Saar arbeitete Christian Friedrichsohn ab 1993 in Homburg/Saar und danach seit 2000 in Darmstadt. Im Jahr 2002 kehrte er zu seinen geografischen Wurzeln nach Baden-Württemberg zurück und ließ sich in Villingen-Schwenningen als Internist und Nephrologe nieder.

Durch seine Facharztausbildung war er kenntnisreich und erfahren auf allen Feldern der Nephrologie. Herausragend aber war sein Engagement für die Peritonealdialyse. In jeder Station seines Berufslebens war er nicht nur federführend beteiligt an Aufbau und Gestaltung des PD-Programms vor Ort, sondern hat seit mehr als zwei Jahrzehnten sein Wissen und seine Erfahrung auf diesem Gebiet in ungezählt vielen Vorträgen, Workshops, Tagungen, Kongressen, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen mit ärztlichen Kollegen und Pflegekräften geteilt.

Christian Friedrichsohn trug dazu bei, mit falschen Mythen in der PD aufzuräumen, immer wieder zeigte er, dass die Peritonealdialyse nicht nur bei jüngeren, ansonsten gesunden, sondern gerade auch bei älteren, multimorbiden, adipösen, herzinsuffizienten, leberkranken Patienten mit Erfolg angewandt wird und dass dieses Heimdialyseverfahren durchaus wirtschaftlich günstig praktiziert werden kann. Er hat  Ärzte und Pflegekräfte für die PD motiviert und so in ganz Deutschland einer wachsenden Zahl von Patienten den Weg in die Heimdialyse geebnet.

Sein wacher, kritischer Geist, seine freundliche Zugewandtheit, aber auch sein unverwechselbarer Humor bleiben allen, die ihm begegnet sind, in guter Erinnerung.

Christian Friedrichsohn wurde 53 Jahre alt. Unser Beileid gilt ganz besonders seiner Familie. Er hinterlässt drei Kinder im Alter von 15, 20 und 22 Jahren.  Wir trauern um ihn - er wird stets einen festen Platz in unserer Mitte behalten.

Christoph C. Haufe, Erfurt

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