EMPA-Kidney - Die Studie zur Herz- und Nierenprotektion mit Empagliflozin

Multizentrische, internationale, randomisierte, doppelblinde Placebo-kontrollierte Parallelgruppen-Studie mit Empagliflozin einmal täglich zur Erfassung der kardio-renalen Wirkung bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung.

Die selektive Hemmung des Natrium-Glukose-Kotransporters-2 (SGLT-2) durch Empagliflozin bewirkt eine verstärkte Harnglukoseexkretion, wodurch Hyperglykämie, Körpergewicht, das zirkulierende Plasmavolumen und Blutdruck reduziert werden. Bei Patienten mit Typ-2 Diabetes (T2D) und einer manifesten kardiovaskulären Erkrankung wurde bereits gezeigt, dass dies zur sicheren Reduktion des klinischen kardiovaskulären Risikos (insbesondere Entwicklung einer Herzinsuffizienz und kardiovaskulärer Tod) führt. SGLT-2-Hemmung durch Empagliflozin vermindert außerdem die Albuminurie und verlangsamt die jährliche Abnahme der geschätzten glomerulären Filtrationsrate bei Patienten mit T2D und noch erhaltener Nierenfunktion. Die renale Wirkung mag durch das erhöhte Natriumangebot in der Macula densa des juxtaglomerulären Apparates, wodurch es zu Vasokonstriktion im Vas afferens und zur Druckreduktion im Glomerulum kommt, vermittelt sein. Beim Fortschreiten chronischer Nierenerkrankungen wird dem erhöhten, intraglomerulären Druck eine zentrale Rolle in der gemeinsamen pathophysiologischen Endstrecke zugesprochen. Da die SGLT-2 Hemmung mit Empagliflozin eine Glukosurie und akute hämodynamische Veränderungen der Nierenfunktion auch bei Patienten ohne Diabetes verursacht, vermag Empagliflozin seine nephroprotektive Wirkung auch unter Bedingungen ohne Hyperglykämien wie bei 50-70% der Patienten mit chronischer Nierenerkrankung weltweit entfalten. Patienten mit manifester Nierenerkrankung haben trotz Therapie einschließlich einer Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) Blockade ein beträchtliches Risiko, dass die Nierenschädigung zu einer terminalen Niereninsuffizienz voranschreitet, weshalb die Suche nach Behandlungen die den Erkrankungsfortschritt aufhalten hohe Priorität hat. Darüber hinaus haben Patienten mit chronischer Nierenerkrankung ein hohes Risiko einen kardiovaskulären Tod oder eine Herzinsuffizienz zu erleiden, welches ebenfalls durch Empagliflozin reduziert werden mag.

Diese randomisierte Studie vergleicht Empagliflozin mit Placebo zusätzlich zur Standardtherapie in ca. 5000 Patienten mit manifester chronischer Nierenerkrankung mit und ohne Diabetes mellitus, die bereits (soweit toleriert) mit einem RAAS-Blocker in geeigneter Dosis behandelt werden. Die Studie ist ereignisgesteuert und wird fortgesetzt, bis die erforderliche Anzahl primärer Endpunkte erreicht ist. Das Follow-up soll eine verlässliche Einschätzung der Wirkung von Empagliflozin auf den renalen Erkrankungsfortschritt, die kardiovaskuläre Sterblichkeit und andere klinische Endpunkte erlauben. Das Studiendesign ist schlank: zusätzliche Arbeit für beteiligte Ärzte, Praxen und Kliniken wurde minimal gehalten und nur essentielle Daten werden direkt mit Hilfe eigener, nutzerfreundlicher, computergestützter Systeme gesammelt.

Das primäre Ziel ist es, die Wirkung von Empagliflozin auf den kombinierten Endpunkt aus renalem Erkrankungsfortschritt und kardiovaskulärem Tod zu erfassen.

Die wichtigsten sekundären Ziele sind es, die Wirkung von Empagliflozin auf den kardiovaskulären Tod oder die Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz, die Hospitalisierung sowie den Tod jeder Ursache zu untersuchen. Weitere Einschätzungen, einschließlich Sicherheitsanalysen, sind ebenfalls geplant.

 

Ansprechpartner:

Professor Christoph Wanner / Dr. Susanne  Brenner
Universitätsklinikum Würzburg
Medizinische Klinik und Poliklinik I
Schwerpunkt Nephrologie
Wanner_c@ukw.de
Brenner_s@ukw.de
ME_EMPAkidney@ukw.de

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