Aliskiren inhibiert die reninvermittelte Komplement-Aktivierung

: Békássy ZD, Kristoffersson AC, Rebetz J et al. Aliskiren inhibits renin-mediated complement activation. Kidney Int 2018; 94(4): 689-700

Verschiedene Nierenerkrankungen gehen mit einer Komplement-Aktivierung einher, obwohl renale Trigger bzw. Auslösefaktoren nicht bekannt sind. In der Studie wurde gezeigt, dass Renin einen solchen Faktor darstellen kann, da es C3 in C3b und C3a spaltet, vergleichbar mit der C3-Convertase. Diese Spaltung konnte mit dem Renininhibitor Aliskiren spezifisch gehemmt werden. Die reninvermittelte C3-Spaltung und deren Blockade mit Aliskiren funktionierte auch im Serum. Der Nachweis der Spaltprodukte erfolgte mittels ELISA (für C3a) und Immunoblot (für C3b: durch N-terminale Sequenzierung des Spaltproduktes). In funktionellen Assays kam es zur Anlockung von Mastzellen durch C3a und zu einer Freisetzung von Faktor Ba, wenn dem Spaltprodukt C3b die Faktoren B und D zugesetzt wurden. Das reninabhängige C3-Spaltprodukt zeigte dabei eine Bindung an Faktor B. Aliskiren verhinderte diese Effekte sowie die C3-Ablagerungen.

Bei drei Patienten mit membranoproliferativer GN (Dense Deposit Disease) wurde über vier bis sieben Jahre der Aliskiren-Effekt untersucht und es zeigte sich eine verminderte systemische und renale Komplement-Aktivierung (höhere Spiegel von C3, niedrigere von C3a und C5a, verminderte renale C3- und C5b-9-Deposition und/oder geringere Dicke der  glomerulären Basalmembran).

Nach Ansicht der Autoren könnte die relativ hohe Reninkonzentration im Nierengewebe eine Erklärung dafür sein, dass es bei Komplementmutationen und Autoimmunerkrankungen besonders häufig zu renalen Manifestationen kommt.

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