Eine PTLD erhöht das Mortalitätsrisiko, nicht aber die Transplantatverlustrate

: Francis A, Johnson DW, Craig J et al. Post-transplant lymphoproliferative disease may be an adverse risk factor for patient survival but not graft loss in kidney transplant recipients. Kidney Int 2018; 94(4): 809-17

Bei nierentransplantierten Patienten mit einer Posttransplantations-lymphoproliferativen Erkrankung (PTLD) ist in der Rituximab-Ära die Abschätzung des Risikos ohne Rituximab-Einsatz für Patient und Transplantat sehr wichtig, um Therapieentscheidungen treffen zu können. Um diese Prognosen weiter zu verbessern, analysierte die Studie die Mortalität und Transplantatverlustrate bei PTLD sowie entsprechende Risikofaktoren anhand von Daten des ANZDATA-Registers (Australia and New Zealand Dialysis and Transplant Registry) im Vergleich zu Nierentransplantierten ohne PTLD. 367 Patienten mit PTLD (69% männlich, mittleres Alter 43 Jahre) wurden 1:4 mit 1.468 Kontrollen gematcht und 16 Jahre nachbeobachtet.

PTLD-Patienten hatten ein schlechteres 10-Jahres-Überleben (41% versus 65% ohne PTLD). Eine Übersterblichkeit zeigte sich dabei jedoch nur für die ersten beiden Jahre post transplantationem (HR 8,5), danach nicht weiter (HR 1,0). Zerebrale Lymphome (HR 2,0), Knochenmarkbefall (HR 2,0) und eine Diagnose vor dem Jahr 2000 (HR 2,2) waren signifikante Risikofaktoren der Mortalität. Eine PTLD war jedoch nicht mit einem erhöhten Risiko für einen Organverlust assoziiert (HR 1,08). Das Überleben der PTLD-Patienten verbesserte sich mit dem Einzug von Rituximab in die Therapie ab 2000.

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