Peritoneale Ultrafiltration bei therapierefraktärer Herzinsuffizienz

In Deutschland sind ca. 2 Mio. Menschen an einer Herzinsuffizienz erkrankt, 40-60 % dieser Patienten leiden zusätzlich an einer Niereninsuffizienz, einem sog. kardiorenalen Syndrom. Patienten mit einem kardiorenalen Syndrom haben ein hohes Risiko kurzzeitig zu versterben und sind häufig hospitalisiert. In Deutschland entfallen bereits heute ca. 1% der direkten Krankheitskosten auf das kardiorenale Syndrom.

Aktuell ist die Versorgungsstruktur dieser Patienten unzureichend. Konzepte zur interdisziplinären und sektorenübergreifenden Versorgung bestehen bislang leider nicht. Therapeutisch stellt bei diesen dekompensierten kardiorenalen Patienten eine Ultrafiltration die ultima ratio dar. Bisherige Therapieansätze fokussierten hierbei primär auf extrakorporale Ultrafiltrationsverfahren, allerdings sind diese Verfahren in erster Linie in der Klinik und nur schwierig in der ambulanten Versorgungsstruktur einsetzbar. Studien zur extrakorporalen Therapie bei Patienten mit kardiorenalem Syndrom zeigten bislang keinen eindeutigen Benefit.

Die peritoneale Ultrafiltration stellt in dieser Situation, eine interessante zusätzliche auch chronisch ambulant durchführbare Therapieoption dar. Neben einer kontinuierlichen Volumenkontrolle besteht u.a. auch die Möglichkeit der direkten Mobilisierung eines Aszites. Eine intensivierte medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz ist aufgrund der Hypokaliämieneigung zudem erleichtert.

Es gibt hierzu leider keine prospektiven randomisierten Studien, auch keine größeren Registerdaten, lediglich einige kleinere Fallberichte oder kleinere Studien. Dieses Register soll in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie helfen, Evidenzen für den Einsatz einer peritonealen Ultrafiltration bei Patienten mit kardiorenalem Syndrom zu generieren. Unklar ist weiterhin, welche Patienten besonders von diesem Verfahren profitieren und ob der Einsatz dieses Verfahrens medizinisch und gesundheitsökonomisch sinnvoll ist.

Trotz Ihres arbeitsreichen Tages, bitten wir Sie um Ihre aktive Unterstützung und kritische Rückmeldung.

Herzlichen Dank!

V. Schwenger